Dienstag, 6. Mai 2014

Vegetarismus

Hallo liebe Leute, dieser Post handelt von meinem Dasein als Vegetarier. Wie viele von euch bereits wissen, habe ich mich im Juli 2010 dazu entschlossen komplett auf Fleisch und Fisch zu verzichten. Ich werde in diesem Beitrag meine Beweggründe darstellen und aufzeigen, welche Aspekte mich und viele weitere Millionen Menschen auf der Welt dazu bewegt haben diesen Schritt zu wagen. Folgende Punkte sind für meinen Wandel zum Vegetarismus ausschlaggebend:

  • Massentierhaltung (Leid der Tiere, Antibiotika-Einsatz)
Wenn ihr der Meinung seid, dass Massentierhaltung oder das Quälen und/ oder Töten von Tieren in Ordnung sei, dann bitte ich euch dieses Video anzuschauen und eure Meinung nochmals zu überdenken: 


Hinzu kommt der folgenreiche Einsatz von Antibiotika als Nahrungsergänzungsmittel, so dass die auf einem äußerst kleinen Raum "lebenden" Tiere resistent gegen Krankheiten sind. Hierdurch wird auch der Organismus der Menschen weiter belastet und nachhaltig geschädigt. Im Folgenden Video wird das sehr anschaulich erklärt:



  • Fleischverzicht als Lösung des Welthungerproblems

Bei diesem Punkt werden sich einige sicherlich fragen, was denn das eine mit dem anderen zu tun hat. Die Tiere, vor allem die in Massentierhaltung leben, brauchen Nahrung. Diese Nahrung wird nur produziert, damit diese Tiere gemästet werden. Wenn man bedenkt wie viel Fleisch auf der Welt (vor allem in den USA und Europa) gegessen wird, dann fällt es einem nicht schwer sich vorzustellen, wie viel Nahrung man produzieren muss, um diese Tiere zu mästen.

"In den Entwicklungsländern werden große Flächen, unter anderem auch Regenwald, gerodet, einerseits als Weidefläche für die Tiere selbst und andererseits als Anbaufläche für die Herstellung von Futtermitteln. Auf der gleichen Fläche können entweder 50 Kilogramm Fleisch oder 6000 Kilo Karotten, 4000 Kilo Äpfel oder 1000 Kilo Kirschen erzeugt werden.



Außerdem ist die tierische Landwirtschaft in Deutschland einer der größten Wasserverbraucher. Mit dem Wasserverbrauch zur Erzeugung von einem Kilo Fleisch könnte man ein ganzes Jahr lang täglich duschen. 36 Prozent des weltweit produzierten Getreides und 70 Prozent der Sojaproduktion gehen in die Fleischproduktion." (Quelle: www.planet-wissen.de)

10 Kilogramm Getreide und 15 000 Liter Wasser werden benötigt um 1 Kilogramm Steak zu produzieren!   Lasst euch mal diese Zahlen in Zeiten der Rohstoff-, Wasser- und Energieknappheit auf der Zunge zergehen! 


  • Fleischkonsum als Klimakiller (Methanausstoss, Rettung der Regenwälder, Verschwendung natürlicher Ressourcen)
"Nutztiere" stoßen Methan aus und tragen somit einen nicht unwesentlichen Teil zur Erderwärmung und dem Klimawandel bei.

"Würde der globale Fleischkonsum ab 2015 innerhalb von 40 Jahren auf weniger als ein Drittel reduziert, würden einer Modellsimulation zufolge die Lachgas- und Methanemissionen der Landwirtschaft unter das Niveau von 1995 sinken." (Quelle: Wikipedia)

Hinzu kommt die großflächige Abholzung von Regenwäldern - vor allem in Südamerika. Die freigewordene Fläche wird für sogenannte Monokulturen verwendet, wobei nur eine Pflanze angebaut wird. Dies führt zu zahlreichen Problemen für die örtliche Bevölkerung, die Umwelt und das Klima allgemein - wie im folgenden Video aufgezeigt wird:



Die Crux dabei ist, dass Monokulturen keinen natürlichen Anbei ermöglichen, da die Pflanzen in so einer Kultur stark anfällig für Schädlinge ist. Deshalb müssen bei Monokulturen sehr viele Pestizide gespritzt bzw. versprüht werden, so dass die Pflanzen nicht sterben. Dabei hat die Natur in vielerlei Hinsicht gezeigt, was die bessere Alternative ist - nämlich die biologische Vielfalt. Im natürlichen Gleichgewicht - welches über Jahrmillionen entstanden ist - bilden Lebewesen (Pflanzen, Pilze, Tiere, usw.) Symbiosen. Deshalb ist beispielsweise ein Regenwald von Natur aus reich an der vielfältigen Flora und Fauna.


  • Gesundheit
Hierbei beziehe ich mich auf die übertragenen Antibiotika und Schadstoffe, die durch den Verzehr von Fleisch einhergehen. Wie bereits erwähnt ist weder der Einsatz von Pestiziden für das Futter von Nutztieren noch der Einsatz von Medikamenten in der Massentierhaltung unproblematisch. Hinzu kommt die Tatsache, dass Tieren noch weitere Aufputschmittel verabreicht werden, damit sie höhere Erträge - zum Beispiel in der Milchproduktion - bringen.



  • Weltfrieden

Dieser Punkt ist sicherlich strittig, doch spielt er für mich eine große Rolle. Wenn sich der Mensch es sich nicht vorstellen kann vegetarisch zu leben, dann wird er auch immer diese Bestie, dieser weiterentwickelte Affe, bleiben der er ist. Er wird weiterhin keine Rücksicht auf seinesgleichen nehmen, wenn er nicht einmal die Güte besitzt, trotz vielfältiger Alternativen weiterhin das Leben von weniger hochentwickelten Lebewesen auszubeuten. Passend dazu habe ich zwei Zitate ausgewählt, welche diesen Standpunkt verdeutlichen:

"Vegetarismus gilt als Kriterium, an welchem wir erkennen können, ob das Streben des Menschen nach moralischer Vollkommenheit ernst gemeint ist."

(Leo Tolstoi)


"Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben."

(Leo Tolstoi)


  • Recht der Tiere auf Leben
Dieser Punkt befasst sich mit der grundlegenden Ethik, die sich mit dem Töten und Verzehren von Tieren beschäftigt. Jedes Lebewesen hat das uneingeschränkte Recht auf Leben. Diese Aussage bietet keinen Verhandlungsspielraum, sondern sollte in jeder Kultur, jeder Religion und jeglichen ideologischen Aspekten eine grundlegende Basis bilden. Der Mensch als Teil der Natur darf sich nicht als Gott über die Tiere stellen, denn dies stellt eine klare Vormachtstellung dar. Im Grunde sind Tiere und Menschen Bewohner desselben Planeten und sollten dementsprechend gleichgestellt sein.



  • Verantwortung des Menschen

Sicherlich ist es so, dass der Mensch schon immer Fleisch gegessen hat. Es ist auch klar, dass der Konsum von Fleisch zur Entwicklung des menschlichen Gehirns und der damit einhergehenden Intelligenz beigetragen hat. Weiterhin ist es auch ein Fakt, dass die Natur an sich "grausam" ist und laut Evolutionstheorie die eiserne Regel "Survival of the fittest" gilt, d.h. der Stärkere bzw. der am besten Angepassteste überlebt. Aber muss denn diese Regel weiterhin Bestand haben? Sind wir denn in irgendeiner Form als Spezies Mensch von einer anderen Spezies bedroht? Ich vertrete die Meinung, dass der Mensch durch seine geistigen Fähigkeiten eine gewisse Verantwortung für den Planeten und seine Bewohner trägt. Dieser Planet gehört uns nicht! Wir haben nicht das Recht die anderen Bewohner dieses Planeten so brutal und pervers auszubeuten! Im Gegenteil: wir müssen die biologische Vielfalt und die diversen Ökosysteme schützen, denn wir sind selbst ein Teil davon. Wenn wir so weitermachen wie bisher, dann werden uns zukünftige Generationen niemals verzeihen was wir der Erde und den restlichen Bewohnern zugefügt haben - falls es diese Generationen überhaupt geben sollte.


  • Vielfältigere Ernährung

Dies ist ein Punkt, den man nur allzu gerne unterschätzt. In meinen "Fleischzeiten" habe ich mich recht eintönig ernährt. Man hat nicht viel Zeit und haut sich eben schnell ein Steak vom Discounter oder ein Cordon Bleu in die Pfanne. Oftmals wenn meine Mutter gekocht hat und es kein Fleisch jedweder Art gab, so war mein Kommentar stets: "Das ist doch kein Essen, davon wird man nicht satt!".
Diese Zeiten sind nun vorbei, denn ich habe nicht nur Spaß am Kochen selbst gefunden, was ich früher nicht ausstehen konnte, ich habe nun auch die vielfältigen Möglichkeiten einer fleischlosen Ernährung entdeckt. Der Mensch an sich ist eben kein Fleischfresser, sondern ein Allesfresser.


Fazit

Jedem Mensch sollte frei stehen wie er lebt, was er denkt und wie er sich ernährt. Jedoch darf man nicht so arrogant sein und zu vergessen sich - sowie den allgemeinen Konsens - zu hinterfragen. Falls dir die Natur bzw. Umwelt am Herzen liegt, so hast du die schmerzfreie, einfache und moralisch weise Möglichkeit auf den Verzehr von Fleisch zu verzichten. Natürlich gibt es Menschen, die nicht wollen, dass du mit deinem Fleischkonsum aufhörst. Deswegen manipulieren sie dich in der Werbung, in der Schule und durch wissenschaftliche Forschungen und Studien - welche oftmals besagen, dass der Konsum von Fleisch eine Notwendigkeit darstellt. Ich will auch kein Moralapostel sein, denn auch der Verzehr von Gemüse ist alles andere als gesund oder ökologisch sauber. Denn wenn man nicht gerade autark lebt, dann beschafft man sich gespritztes und ebenfalls Pestizid-verseuchtes Gemüse aus weit entfernten Teilen der Welt in einer Plastikverpackung im Supermarkt. Auch diesen Zustand finde ich nicht erstrebenswert.

Jedoch minimiert man durch den alleinigen Verzicht von Fleisch eine große Anzahl an Tötungen und Leid auf dieser Welt. Deshalb kann mein Appell nur lauten: Informiert euch! Es gibt eine Masse an Informationen zu diesem Thema. Vergegenwärtigt euch die ökologischen Probleme unserer Welt! Lasst euch nicht von dogmatischen Idealen blenden! Lasst euch nicht einreden, dass ihr allein nichts ändern könntet! Und wie ihr das könnt! Der Verzicht auf diesen Wahnsinn ist nur ein kleines Beispiel! In zukünftigen Beiträgen werde ich versuchen zusammenzustellen, was der einzelne Mensch an sich und seinem Lifestyle verändern kann, um ein positives Zeichen in dieser negativen Zeit zu setzen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen